Sprechen, Niesen oder Husten – auch Scharlach überträgt sich wie Masern oder Windpocken über winzige Speicheltröpfchen in der Luft und ist sehr ansteckend. Die Bakterien, die Scharlach verursachen, können zudem auf allen Oberflächen lauern, mit denen Ihr Kind in Kontakt kommt. Über Berührungen mit den Händen gelangen sie ins Gesicht und infizieren so die Atemwege. Einmal angesteckt, dauert es meist ein bis drei Tage, bevor Ihr Nachwuchs die ersten Symptome zeigt. Vorsicht: Auch als Eltern können Sie sich anstecken, selbst wenn sie schon einmal Scharlach hatten.
Nach der Inkubationszeit treten bei Ihrem Kind verschiedene Symptome auf, die mehr oder weniger stark sein können:
Ein besonders auffälliges Anzeichen ist die sogenannte Himbeer- oder Erdbeerzunge: Die Zunge Ihres Kindes verfärbt sich erdbeerfarben, die Geschmacksknospen treten hervor. Diesem Symptom hat die Infektionskrankheit den Namen „Scharlach“ zu verdanken, da die entzündete Zunge Mediziner an den feuerroten Farbton erinnerte.
Ebenfalls gut sichtbar ist ein juckender Hautausschlag, dessen fein verteilte Pünktchen erst rosa und später rot leuchten. In der Regel beginnt er in der Körpermitte und breitet sich von dort bis zu Händen und Füßen aus. Nur Mund und Kinn, die Handinnenflächen und die Fußsohlen Ihres Kindes bleiben in der Regel verschont. Nach ungefähr einer Woche verblasst der Ausschlag allmählich. Zwei bis vier Wochen nach Krankheitsbeginn beginnt sich die Haut Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes dann zu schuppen, vor allem an den Handflächen, Fußsohlen, Finger- und Zehenkuppen.
Entdecken Sie die beschriebenen Symptome, ist ein Besuch beim Kinderarzt Pflicht. Er untersucht Ihr Kind und stellt mithilfe eines Schnelltests fest, ob es an Scharlach leidet. In der Regel behandelt Ihr Arzt die Kinderkrankheit mit einem Antibiotikum. Schon 24 Stunden nach der ersten Tablette ist Ihr Nachwuchs nicht mehr ansteckend. Außerdem sorgt das Medikament dafür, dass die Symptome für gewöhnlich innerhalb weniger Tage abklingen.
Tipp: Kinderärzte verschreiben gegen Scharlach oft Penicillin-Tabletten. Typische Nebenwirkungen können Übelkeit, Durchfall und Hautausschlag sein. Sollte Ihr Kind Penicillin nicht vertragen oder allergisch reagieren, stehen andere Antibiotika zur Verfügung. Wichtig ist, dass Sie die Einnahme der Medikamente nicht vorzeitig abbrechen, auch wenn Sie keine Scharlach-Symptome mehr entdecken.
Um Halsschmerzen zu lindern, sollte Ihr kleiner Patient mit natürlichen Mitteln wie Salbei- oder Eibischtee gurgeln. Auch desinfizierende Lösungen aus der Apotheke, warme Halswickel oder Eis und kühle Getränke verringern die Schmerzen.
Obwohl es keine Impfung gegen Scharlach gibt, können Sie sich und Ihre Kinder schützen. Da sich die Krankheit mit Hilfe von Tröpfchen in der Luft verbreitet, helfen Vorsichtsmaßnahmen wie bei Erkältung oder Grippe. Ihre Familie sollte sich zum Beispiel regelmäßig die Hände waschen und gut abtrocknen sowie den direkten Kontakt zu Kranken meiden, die noch ansteckend sind.
Besonders in den Wintermonaten tragen viele Kinder Scharlach-Erreger im Rachenraum, ohne dass die Krankheit bei ihnen ausbricht. Trotz der Bakterien sind diese Kinder auch nicht ansteckend.
Besteht der Verdacht auf Scharlach, muss Ihr Nachwuchs zu Hause bleiben und darf weder in den Kindergarten noch in die Schule gehen. So will es das Infektionsschutzgesetz. Nimmt Ihr Kind ein Antibiotikum, kann es andere nach 24 Stunden nicht mehr anstecken. Ärzte empfehlen aber, dass Sie Ihren Nachwuchs zwei Wochen zu Hause behalten. Denn nur, wenn er sich körperlich schont, kann er sich erholen und auskurieren.